Mitsommer-Jazz vom Feinsten

Aus dem Holsteinischen Courier vom 22.06.15:

Neumünster | Treue und neue Freunde der „Sultans of Swing“ ließen sich am Freitagabend von den kühlen Temperaturen nicht schrecken. Und so versammelten sich im ausverkauften Gartenzelt des Restaurants Pagoni (ehemals Café Scheffler) schließlich 180 begeisterte Besucher, um wieder einmal Jens „Doc“ Köhler und seinen Mitstreitern zu lauschen.

„Wir mussten das Kartenkontingent begrenzen, weil es außerhalb des Zeltes einfach zu kalt ist. Bei der Bestuhlung haben wir schon auf Tische verzichtet. Dennoch hat der Platz leider nicht für alle Gäste gereicht“, berichtete Ralf Johannsen, Vorsitzender des Jazz-Clubs, der nun bereits zum sechsten Mal zum Sommerjazz an den Baumschulenweg lud. Böse war deshalb übrigens niemand. Die ganz hart gesottenen Fans wickelten sich einfach auf der Terrasse in Decken und ließen sich von den heißen Rhythmen aus den 30er- und 40er-Jahre wärmen. Verständlicherweise, denn für Swingliebhaber führt an Doc Köhler und seinen Sultans, zumindest hier im Norden, kein Weg vorbei.

Der Gitarrist Köhler, der auch für die hervorragenden Arrangements verantwortlich zeichnet, Heiko Quistorf (Trompete), Jens Tolksdorf (Saxofon), Sebastian Albrecht (Altsaxofon), Christian Deckert (Bass) Arvid Maltzahn (Posaune) und die Schlagzeugbombe Ulrich „Miele“ Meletschus sowie Vera von Reibnitz am Piano und die Sängerin Johanna Bularzcyk hatten diesmal einen Streifzug durch die klassischen Jazz-Epochen vorbereitet.

Zu hören waren dabei unter anderem Titel wie „Opus One“ von Tommy Dorsey, Count Basies „Jive at five“ und der unvergessene Titel „Flat Foot Floogie“ aus der Feder von Slim Gaillard, Slam Stewart und Bud Green. Hier zeigte sich einmal mehr die Klasse der vier Bläser, die es, gemeinsam mit der exzellenten Rhythmusgruppe verstehen, den Sound einer großen Bigband zu erzeugen. Wunderbar interpretiert wurden von Johanna Bularzcyk jedoch auch Cole Porters gefühlvolles „Night and Day“ und die George-Gershwin-Komposition „Someone to watch over me“ bei denen die Sängerin den schmeichelnden Swing ihrer Stimme gekonnt zur Geltung brachte.

„Ganz wunderbar. Wir sind zum ersten Mal hier. Aber diesen Termin werden wir uns jetzt merken“, meinten denn auch Martin und Gundula Freibauer, die aus Kiel angereist waren.

Bleibt also als Fazit für das gelungene Konzert, das natürlich nicht ohne Zugaben zu Ende ging, nur zu sagen: Fortsetzung erwünscht!